A Model of Possible Action: An Experiment to Develop a New Methodology of Institutional Cooperation (2013) SCENE 4 / INTERMISSION, 2016 Wallpaper, black and white 400 x 1000 cm
Die Votivparkgarage liegt im Zentrum Wiens direkt an der Ringstraße. 1960 wurde sie als erste öffentliche Garage als Teil eines innovativen Verkehrskonzeptes eröffnet.
Die Architektur ist von herausragender Qualität. Durch großzügige Lichttrichter wird der unterirdische Raum belichtet, Strukturwände aus Beton, mit eingelassenen farbigen Glasziegeln, verstärken die Transluzenz.
In den letzten Jahrzehnten verfiel dieses architektonische Juwel und wird nun im Rahmen des künstlerischen Projektes von Krüger & Pardeller saniert und wieder gebührend aufgewertet.
Ausgangspunkt für die künstlerische Intervention ist die Auseinandersetzung mit den Karosseriefarben der 1960er Jahre bis heute. Nicht selten spielen deren Namen auf historische Ereignisse an oder spiegeln gesellschaftspolitische Aspekte wider.
Um die Einfahrt besser sichtbar zu machen, signalisieren bunte Fahnen aus Metall die Zufahrt zur Garage. Sie sind in unterschiedlichen Karosseriefarben lackiert und mittels geschwungener Betonelemente fixiert. Diese leiten sich ab vom Prinzip einer Gliederkette und folgen der Krümmung der Einfahrt. Die Intervention ist auch vom angrenzenden Park aus sichtbar und markiert die Architektur im öffentlichen Raum.
An der darunterliegenden Panoramawand installieren Krüger & Pardeller schwarz lackierte Schriftzüge aus Aluminium in der Typografie der 1960er Jahre. Die Farbnamen appelieren an die Assoziazionen der PassantInnen und legen den Fokus auf die sprachlich vermittelten Werte und Emotionen. Es ist ein Spiel mit individuellen Vorstellungen und kollektiven Erfahrungen.
Eine geschwungene Lampe aus lackierten Aluminiumelementen begleitet die NutzeInnen in die Garage; sie bildet eine ästetische Klammer zur Intervention im Außenraum.
Das Siegerprojekt von Krüger & Pardeller zeichnet sich aus durch seinen sensiblen Umgang mit der vorhandenen Substanz und schafft es, die Charakteristik der historischen Architektur zu aktualisieren. Die Intervention wird zu einem identitätsstiftenden Moment für den gesamten lokalen Stadtraum.
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ZUKUNFT EINER VISION Siegerprojekt, Seestadt Aspern Umsetzungszeitraum 2016 - 2018
ZUKUNFT EINER VISION
Europas größtes Stadterweiterungsgebiet Seestadt Aspern ist ein visionäres und zugleich umstrittenes Projekt. Am äußersten Rande Wiens entsteht ein neuer Stadtteil für 20.000 BewohnerInnen, weitere 20.000 Arbeitsplätze sind geplant.
Für die Gestaltung des U-Bahnvorplatzes, der das Entré der Seestadt bildet, sieht das Siegerprojekt von Krüger & Pardeller eine behutsame Intervention vor, die dazu beiträgt, den neuen Stadtraum als einen aus geschichtlichen Prozessen gewachsenen Ort zu begreifen.
Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft erschaffen gemeinsam eine symbolische Form. Das Projekt von Krüger & Pardeller ermöglicht Zugänglichkeit, Begehbarkeit, Begreifbarkeit und Identität.
